Schöne Reise, schwere Emotionen: Innerer Dialog in Kenia
In einer Welt, in der wir als Unternehmerinnen täglich zwischen Familie, Business und persönlichen Träumen jonglieren, scheinen äußere Erlebnisse oftmals schöner und glitzernder als sie in Wahrheit sind.
Ein vermeintlich traumhafter Auslandsaufenthalt kann plötzlich zu einem emotionalen Minenfeld werden – besonders wenn die Realität vor Ort so stark kontrastiert.
In diesem Beitrag erzähle ich von meinen Erfahrungen in Kenia, den emotionalen Struggles, denen ich jedes Jahr aufs neue begegne, und wie ich durch einen inneren Dialog, basierend auf systemischem Coaching und Transaktionsanalyse im Ich-Zustandsmodell, einen Weg aus der Schwere und Traurigkeit fand.
Vertrautes Terrain – unerwartete emotionale Herausforderungen!
Seit 2006 bin ich alle paar Jahre in Kenia und habe bereits viel gesehen und erlebt. Dieses Mal hatte ich gehofft, mental endlich vorbereitet zu sein, sodass die Eindrücke leichter von mir abprallen würden.
Als ich den deutschen Winter hinter mir ließ, war ich voller Vorfreude auf unsere gemeinsame Zeit in Kenia.
Doch trotz der vermeintlichen Erfahrung zeigte sich, dass die Konfrontation mit Armut, Hoffnungslosigkeit und den harten Realitäten vor Ort – mich doch wieder tief berühren – und zugleich überwältigen.
Der Weg von Mombasa nach Diani zur Unterkunft, der eigentlich noch mehr Vorfreude mit sich bringen sollte, zog mich wieder in einen Strudel intensiver Emotionen.
Es fällt mir schwer, das wunderschöne Meer, das leckere Kokoswasser und die warme Sonne zu genießen, wenn die Realität so erdrückend nahe ist. Die zahlreichen Beispiele von Sexarbeit, bei denen Frauen keine andere Möglichkeit sehen, ihre Kinder zu ernähren, zerreissen mein Herz.
Als Unternehmerin, Ehefrau und Mutter fühlte ich mich innerlich blockiert und überfordert. Die Last der Eindrücke aus Kenia drückte schwer auf mir, und ich begann, mich immer mehr zurückzuziehen.
Zwischen äußeren Eindrücken und innerem Erleben balancieren
Du kennst das Gefühl sicher: Außen scheint alles perfekt – ein traumhaftes Reiseziel, besondere Momente mit der Familie – und trotzdem schwingt in dir eine unerklärliche Schwere mit.
Genau das passierte mir in der ersten Woche, als wie hier ankamen.
Diese Diskrepanz zwischen dem äußeren Bild und meinem eigenen inneren Erleben waren nicht synchron. Es fühlte sich falsch und sinnlos an, hier zu sein. Es fiel mir schwer, Leichtigkeit und Selbstakzeptanz zu empfinden, weil die traurigen Eindrücke so überwältigend für mich waren und teilweise noch sind.
Systemisches Coaching und Transaktionsanalyse – Wie ich einen Weg zu mehr Leichtigkeit fand
In meiner Coaching-Arbeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den inneren Dialog zu fördern.
Wenn ich mich traurig, ängstlich oder überwältigt fühle, weiß ich, dass oft mein inneres Kind spricht – es möchte gesehen, gehört und verstanden werden. Ich lade dich ein, folgende Übung ebenfalls mal auszuprobieren.
Nimm dir einen Moment Zeit (20-30 Min.) und gehe durch dein Appartment oder Haus / Zimmer.
Schaue welcher Gegenstand dich als erstes anspricht – sei es ein Bild, ein kleines Dekoelement, eine Uhr, ein Werkzeug oder ein Kleidungsstück. Was auch immer es ist, folge diesem ersten Impuls, denn in der Regel möchte dann genau der Gegenstand etwas kommunizieren, das du sonst vielleicht verdrängen würdest.
Sobald du einen Gegenstand ausgewählt hast, starte einen einfachen Dialog (Gerne auch mal aufschreiben, sprich Zettel und Stift parat haben)
Hier ein Beispiel wie du starten könntest:
„Hallo [Name des Gegenstands], was möchtest du mir sagen? Warum hast gerade du mich angesprochen?“
Es kann auch helfen, weiterzufragen:
„Was ist deine Botschaft an mich?“
Schreib alles auf, was in dir hochkommt – ohne Ablenkung, ganz ohne dein Handy. Ich finde es oft erstaunlich, welche Gefühle, Gedanken und Anregungen sich in diesen Momenten offenbaren.
Ein konkretes Beispiel von mir: In einem Coaching-Workshop trat für mich ein Hirsch als Symbol auf – ein Gegenstand, der all meine unterdrückten Gefühle repräsentierte. Durch den Dialog mit diesem Hirsch öffnete sich der Vorhang zwischen meinem bewussten Erleben und meinem Unbewussten Empfinden. So konnte ich besser verstehen, was in mir vorgeht, und Schritt für Schritt die Last der negativen Emotionen ablegen. Sprich in dem Moment höre ich dem Kind-Ich zu und gebe den Emotionen Raum gefühlt zu werden. Das schafft Erleichterung und Ruhe im Inneren.
Probiere diese Übung aus und lass mich gerne wissen, wie es dir dabei ergangen ist. Es ist ein einfaches und wunderschönes Werkzeug, um innere Blockaden zu lösen und mehr Leichtigkeit in dein Leben zu bringen.
Demo: Mein Dialog mit meinem Gegenstand, dem Hirsch
Als ich merke, wie stark mich die Eindrücke in Kenia emotional belasten, entschied ich mich, genau diese Coaching-Übung durchzuführen.
Ich nahm mir eines Abends Zeit und “traf” mich mit meinem Hirsch. 😉
Hi Hirsch, hast du Zeit für mich?
Na klar, komm her... Hirsch steht kauend im Wald und schaut mich an.
Ich: Das Leid, die Armut und die Hoffnungslosigkeit um mich herum – es fühlt sich so schwer und traurig an. Ich kann es kaum aushalten.Hirsch: Was brauchst du denn gerade, dass es dir besser geht?
Ich: Ich weiß nicht so recht, könnte aber Sicherheit, Akzeptanz, Liebe, Geborgenheit sein.
Hirsch: Und wieso fühlst du es nicht?
Ich: Die Schwere ist so schwer! Die Traurigkeit der anderen zieht mich runter. Was soll ich nur machen, Hirsch 🦌?
Hirsch: Sei einfach du selbst! Was Neues kann ich dir nicht erzählen! Chill mal du selbst! Wen juckt es, wenn die anderen auf dich nicht klar kommen!?!?
Das ging dann noch eine Weile so hin und her... Ich frage den Hirsch dann:
Wie kann ich mir selbst Akzeptanz, Liebe, Sicherheit, Geborgenheit geben?Hirsch: Na, was denkst du denn?
Und dann fragte ich mein inneres Kind: Hey, was brauchst du, um dich akzeptiert zu fühlen? Wovor hast du Angst?….
In diesem Dialog wurde mir klar: Die Stimme meines inneren Kindes, will gehört werden. Es braucht Sicherheit, die nur ihc selbst als Erwachsenes Ich ihr geben kann. Es geht nicht darum, die harte Realität in Kenia zu verleugnen – sie ist da, und sie fordert mich heraus. Aber ich lerne, zwischen dem äußeren Erleben und meiner inneren Wahrnehmung zu unterscheiden. Ich erkenne, dass es in Ordnung ist, auch negative Emotionen zuzulassen und ihnen Raum zu geben, bevor ich in den Erwachsen-Ich-Zustand wechsle, der mir dann erlaubt, klar und handlungsfähig zu bleiben.
Den inneren Dialog als Schlüssel zu mehr Selbstakzeptanz und Balance
Die Übung mit dem Hirsch zeigt mir, wie wertvoll ein innerer Dialog sein kann. So wie du es vielleicht schon einmal erlebt hast: Wenn du dir Zeit nimmst, um mit dir selbst zu sprechen, öffnet sich ein Raum, in dem du einfach sein kannst und deinen tiefsten Bedürfnissen nachgehen darfst.
Für uns Unternehmerinnen, die oft zwischen den Rollen als Macherinnen, Mütter, Ehefrauen und kreative Köpfe hin- und hergerissen sind, ist diese innere Kommunikation essenziell.
Warum der Dialog mit dem inneren Kind so wirksam ist:
Emotionale Entlastung: Durch den Dialog erkenne ich meine Emotionen an und gebe ihnen Raum, anstatt sie zu verdrängen. Das schafft eine Brücke zu meinem wahren Selbst und fördert die Selbstakzeptanz.
Verbindung von Bewusstsein und Unterbewusstsein: Wenn ich mein inneres Kind anspreche, öffnet sich ein Raum der Klarheit, in dem alte Muster und Kreisläufe aufgelöst werden können.
Stärkung der Selbstwirksamkeit: Im Dialog mit mir selbst gewinne ich das Vertrauen, auch schwierige Situationen meistern zu können – sei es in einem fremden Land oder im täglichen Business.
Praktische Schritte für dich:
Raum und Zeit schaffen: Finde einen ruhigen Moment – morgens oder abends – in dem du ungestört bist.
Wähle einen neutralen Gegenstand: Vielleicht fällt dir spontan etwas ins Auge, das du als Gesprächspartner nutzen kannst.
Führe den inneren Dialog: Sprich den Gegenstand an, formuliere deine Gefühle und Bedürfnisse und schreibe auf, was in dir hochkommt.
Reflektiere und integriere: Lies dir deine Notizen durch und überlege, welche Botschaften dein inneres Kind dir mitteilt.
Regelmäßig üben: Schon wenige Minuten täglich können einen großen Unterschied machen.
Dir fällt es schwer, das alleine zu tun? Schreib mir gern eine Email oder buche direkt über den Shop eine Einzel-Coaching Sitzung, und wir machen das gemeinsam via Zoom oder in Live und Farbe :)
Von der Schwere zur Leichtigkeit: Mein Weg aus dem emotionalen Strudel
Indem ich mich intensiv mit meinem inneren Dialog auseinandersetze, spüre ich, wie der emotionale Ballast nach und nach leichter wird. Ich erkenne, dass ich nicht die Last einer ganzen Nation tragen muss – es reicht, einfach ich selbst zu sein.
Vielleicht erinnerst du dich auch daran, wie kleine Momente, wie der Besuch in einem Café oder das Genießen eines schönen Augenblicks am Strand, dir Hoffnung und Kraft schenken. Für mich wird deutlich: Jeder Beitrag zählt. Ich nehme mir bewusst Zeit für mich, um wieder Leichtigkeit, Kreativität und klare Gedanken zu gewinnen – etwas, das mir als Unternehmerin unglaublich wichtig ist.
Schlussgedanken: Vom Erdrücken zur Befreiung
Die Eindrücke in Kenia zeigen mir immer wieder, wie stark äußere Umstände mein inneres Erleben beeinflussen können. Als Unternehmerin, Mutter und Ehefrau trage ich viele Rollen – und manchmal scheint es, als würde die Last der Welt auf meinen Schultern liegen. Doch genau in diesen Momenten bietet sich die Chance in den Dialog mit deinem inneren Kind zu treten und zu schauen, was brauchst du gerade? Welches Bedürfnis steckt dahinter?
Der Austausch mit meinem inneren Kind – symbolisiert durch den Hirsch – zeigt mir, dass es nicht darum geht, die Realität zu leugnen oder in Illusionen zu schwelgen. Es geht darum, dich selbst mit all deinen Emotionen anzunehmen, alte Muster zu erkennen, aufzulösen um dann aus dem Erwachsenen-Ich-Zustand Entscheidungen zu treffen, wie ich mich schützen möchte und wo möchte und kann ich helfen.
Wenn du lernst, die Schwere anzunehmen und in einen konstruktiven Dialog zu überführen, legst du den Grundstein für nachhaltigen Erfolg und echte Zufriedenheit.
Nimm dir Zeit für dich, sprich mit deinem inneren Kind und entdecke, wie befreiend dieser Dialog sein kann. Denn nur wer sich selbst wirklich kennt und annimmt, kann sein volles Potenzial entfalten – im Business, in der Familie und im Leben.
Fazit
Durch einen regelmäßigen inneren Dialog zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein komme ich immer mehr zu Selbstakzeptanz und innerer Ausgeglichenheit. (systemisches Coaching und Transaktionsanalyse)
Für dich als Unternehmerin, die täglich zwischen den Herausforderungen des Alltags jonglierst, gilt: Erlaube dir, innezuhalten, tief zu atmen und in den Dialog mit deinem inneren Kind zu treten. Auch wenn es zunächst komisch erscheint – doch genau dort beginnt echte Veränderung und persönliches Wachstum.
Nutze diese Erkenntnisse, um in deinem Business, in deiner Familie und in deinem Leben mehr Leichtigkeit, Kreativität und inneren Frieden zu finden. Denn wenn du authentisch und im Einklang mit dir selbst agierst, wird Erfolg zur natürlichen Folge.